Die Wüste lebt

NATUR - Trotz Hitze gibt es hier viele Tiere
Duda 138 - 21. April 2018

Die Sonne brennt, es ist brütend heiß und egal wohin du guckst, überall ist Sand.

von Torben Schröder

Wie soll man hier überleben? Nein, das ist in der Wüste wirklich nicht einfach. Und doch schaffen das gar nicht so wenige Tierarten – weil sie besondere Eigenschaften haben. Schau dir an, wie sie das hinbekommen!

Das Kamel

Viele Echsen, Schlangen, Insekten und Spinnen kommen prima im Wüstensand zurecht. Aber auch das große, bis zu 700 Kilo schwere Kamel ist wie gemacht für die Wüste. Zwei Reihen Wimpern schützen seine Augen vor Sand, auch seine Nasenlöcher kann es einfach zumachen. Die breiten, flachen Füße sorgen dafür, dass das Schwergewicht nicht im Sand einsinkt. Und die Höcker funktionieren gemeinsam mit dem Magen als „Vorratskammer“, sodass das Kamel zur Not wochenlang auf Futter und Wasser verzichten kann.

Der Namibgecko

Im Süden Afrikas ist die kleine Echse zu Hause, die höchstens so lang wie ein Geodreieck wird – und doch der „Herr der Sandberge“ ist. Mit ihren Schwimmfüßen kommt sie 300 Meter hohe Dünen hinauf. Der Trick sind die Häute zwischen den Zehen, mit denen sie wie auf Kufen über den Sand flitzen kann. Wobei die Echse die Tage am liebsten in selbst gegrabenen Tunneln verbringt.

Der Skorpion

Es gibt mehr als 1000 Skorpionarten, die sich über weite Teile der Erde verteilen. Aber wie erkennen sie einander? Schließlich haben sie kein Gesicht. Gefressen wird mit den beiden Scheren. Ihre Augen sind auf dem Panzer. Weil sie nur hell und dunkel unterscheiden können, landet schnell auch mal ein Artgenosse auf dem Speiseplan. Skorpione orientieren sich mit Tast-Haaren am ganzen Körper. Gibt es nichts zu fressen, verlangsamen sie einfach ihren Stoffwechsel und halten so monatelang durch. Nur bei den wenigsten Arten ist der Stich mit dem Stachel übrigens für Menschen gefährlich.

Der heilige Pillendreher

Der Käfer ist der kleine Schlaumeier im Wüstensand. Zwar können sich viele Tiere an der Sonne orientieren, doch nur der Pillendreher weiß nachts immer, wo er ist – weil er in die Sterne guckt und es am Stand der Milchstraße sieht. Der Käfer ernährt sich vom Kot pflanzenfressender Tiere. Seinen Namen hat er von den Kugeln, die er aus dem Kot macht. Die sind oft größer als er selbst. Er vergräbt sie im Boden und das Weibchen legt die Eier hinein. Die Larven können sich dann später von dem Kot ernähren.

Der Wüstenfuchs

In Nordafrika wohnt der kleinste aller Hunde – und der mit den größten Ohren! Er wiegt kaum mehr als eine Tüte Milch und ist nur 40 Zentimeter lang, aber seine Ohren werden 10 Zentimeter groß. Das heißt jedoch nicht, dass er besonders gut hören kann. Wie auch die Elefanten und die Wüstenhasen, gibt der Mini-Hund mit seinen Riesen-Ohren Wärme ab. Ist es richtig heißt, schießt ganz viel warmes Blut in die Adern im Ohr und der Körper kühlt herunter.

Die Mendesantilope

In der Sahara lebt die Mendesantilope, die allerdings fast ausgerottet ist. Tagsüber ruht sie sich in selbst gebuddelten Sandkuhlen aus. Wenn es kühler wird, macht sie sich auf die Suche nach Nahrung. Dabei hat die Antilope einen entscheiden- den Vorteil: Sie kann Wasser riechen! Auch Pflanzen und Regen wittert sie über viele Kilometer Entfernung. Sie folgt unterirdischen Wasserläufen, bis dorthin, wo das Wasser an die Oberfläche kommt.